Stromverbindung abgelehnt

Schwedische Regierung lehnt Hansa Powerbridge ab und kritisiert deutsche Energiepolitik
Die schwedische Regierung hat die geplante Gleichstromverbindung Hansa Powerbridge zwischen Schweden und Deutschland abgelehnt, um Druck auf Deutschland auszuüben, seine Energiepolitik zu reformieren. Grund dafür ist die fehlende Einteilung Deutschlands in Strompreiszonen, was zu hohen Kosten führt, die auf Südschweden abgewälzt werden. Schweden fordert von Deutschland Preiszonen, um die Stromkosten zu stabilisieren.
Die Gleichstromleitung sollte je nach Bedarf bis zu 700 Megawatt in beide Richtungen transportieren. Wenn im Nordosten Deutschlands überschüssiger Windstrom wegen fehlender Übertragungsleitungen nach Süden nicht abtransportiert werden kann, sollten diese Mengen nach Schweden geliefert werden, wo sie mit Hilfe von Pumpspeicherkraftwerken hätten gespeichert und später wieder nach Deutschland geliefert werden können.
Kritik an deutscher Energiepolitik
Deutschland wird vorgeworfen, nach dem Ausstieg aus der Kernenergie verstärkt auf fossile Energieträger wie Gas und Kohle zu setzen und damit die europäische Wettbewerbsfähigkeit und den Übergang zu einem fossilfreien Energiesystem zu gefährden. Mit Emissionen von 400 g/kWh liegt Deutschland deutlich über Frankreich und Schweden (53 g/kWh bzw. 25 g/kWh), was die Ineffizienz seiner Energiepolitik unterstreicht.
Schweden betont die Notwendigkeit einer stabilen und steuerbaren Stromversorgung, während Deutschlands Abhängigkeit von wetterabhängigen Quellen wie Wind und Sonne zu schwankenden Preisen und Versorgungsunsicherheit führt. Zudem belaste die Überproduktion von Solarenergie in Deutschland das europäische Stromnetz und führe zu negativen Strompreisen, was Investitionen in neue Kraftwerke hemme.
Kehrtwende gefordert
Schweden drängt Deutschland zu einer grundlegenden Wende in der Energiepolitik, indem Subventionen für wetterabhängige Energieträger reduziert und stillgelegte Kernkraftwerke reaktiviert werden. Ohne diese Maßnahmen drohe eine Abwanderung in energiepolitisch stabilere Industrieländer mit negativen Folgen für das Klima und die europäische Wettbewerbsfähigkeit.
Verschiedene Quellen – 18. bis 25. Juni 2024:
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